Am 21. August 2011 waren einige aus der Medien- und aus der Identitygruppe beim Klassikkonzert vom Komponisten Daniel Barenboimdabei. Das Besondere an diesem Orchester, nämlich dem West-Eastern-Divan Orchestra, ist, dass sie nur aus Palästinensern und israelischen Juden besteht! Gut, es ist keine politische Zusammenarbeit. Aber weil jeder Schritt in Richtung Frieden eine Annäherung ist, beehrten wir das Konzert mit unserer Anwesenheit.

Etwas undiplomatischer war dagegen die Uhrzeit des Konzerts. Nämlich genau zum Iftar. So sahen wir uns gezwungen, unsere selbstgemachten Pizzen und andere Leckereien in die Waldbühne hinein zu schmuggeln.
Die Musik war, wie erwartet, sehr schön und wohltuend. Binnen kürzester Zeit hat sie uns ausnahmslos komplett in den Bann gezogen…naja jedenfalls bis zum Iftar. Unsere vorbildlichen Moderatoren blieben standhaft und aßen erst nach dem Konzert. Die Funktion als Vorbild scheiterte. Um Punkt 20:47 Uhr wurde die Musik für die meisten von uns zu schöner Hintergrundmusik degradiert. Wir reichten uns gegenseitig Datteln, Börek, Müsliriegel, Schokobrötchen und ein großes Stück Pide und versuchten diese so leise, wie möglich zu uns zu nehmen. Dies gelang uns nicht. Als jemand – natürlich nicht ich – dann auch noch anfing schmatzend einen Apfel zu essen, ernteten wir einige missbilligende Blicke. Da viele wahrscheinlich nicht wussten, dass wir grad unser Iftar vollzogen, kann man ihnen ihre Blicke nicht übel nehmen.
Auch wenn dieses Iftar kein 5-Sterne-Menü à la Madi-Zelt war, haben wir es aufgrund unserer Geschwisterlichkeit sehr genossen. Es waren außerdem viele Prominente zu Besuch, wie z.B. der Bundespäsident  Christian Wulff und der Außenminister Guido Westerwelle.

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