Ende November 2014 luden die Jumaner/innen von Baden-Württemberg Juniorprofessor Hannes Schammann zu einem Meet & Talk ins Bürgerzentrum Stuttgart Süd ein. Geplant war eine Gesprächsrunde rund um das Thema Migrationsprolitik, bei der persönliche Erfahrungen genauso Platz haben sollten wie wissenschaftliche Grundlagen.

Die Fragerunde mit Professor Schammann begann mit der fachlichen Definition der Integration. Hier zeigten sich die Vielfältigkeit des Begriffs und seine unterschiedlichen Schwerpunkte im Verständnis. Grundsätzlich ginge es immer darum, zu allem einen Zugang und ein Zugehörigkeitsgefühl zu haben: Bei der strukturellen Integration z.B. um die Möglichkeit des Wahlrechts, bei der sozialen Integration um die Einbindung in ein Kontaktenetzwerk und bei der kulturellen Integration z.B. um die Beherrschung der Sprache. Besonders letztere sei wichtig, um sich in einem Land gut zurecht zu finden. Aber eine Einteilung in Kriterien, die „typisch deutsch“ seien, gäbe es nicht.

Für junge Menschen ist besonders der Eintritt ins Berufsleben ein wichtiger Schritt in ihrem Leben. Hier wurde kritisiert, dass manche Auswahlverfahren nicht nach Qualifikation sondern nach Nationalität des Bewerbers/der Bewerberin urteilten. Hier sei Bildung besonders wichtig, meinte Professor Schammann, denn je mehr jemand anzubieten habe, desto mehr stehe die Nationalität im Hintergrund. Er pochte auch auf die Gültigkeit des Allgemeinen Gleichberechtigungsgesetzes, das eine Diskriminierung verbiete.

Zwei Stunden lang stand Professor Schammann den Jugendlichen mit seinem Wissen zur Verfügung. Sie diskutierten noch über die Distanzierung von radikalen Gruppen, über den Begriff der Assimilation und die Flüchtlingshilfe von Moscheen. Insgesamt war es ein sehr intensives Gespräch. JUMA Baden-Württemberg bedankt sich für diese bereichernde Diskussion zu diesem aktuellen Thema.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.