
Der Freitag begann mit dem Frühstück und der Fahrt zum Paul-Löbe-Haus (gehört zum Bundestag), wo ein Treffen mit Aydan Özoguz, die Staatsministerin bei der Bundeskanzlerin als Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration. Für das Treffen hat sich Aydan Özoguz rund 35 Minuten Zeit genommen, jedoch hatten wir das Gefühl, dass sie gerne länger mit uns verbracht hätte. Allerdings musste sie schnell wieder in den Plenarsaal, da sie an der wichtigen Abstimmung über die Hilfen für Griechenland teilnehmen musste. In der Zeit mit uns hat Sie kurz geschildert, was sie macht und wie wichtig die Arbeit, die sie ausführt, für die Bundesrepublik ist. Im Anschluss bekamen die Teilnehmer die Möglichkeit, Fragen zu stellen. Das Kopftuchverbot an Schulen für Lehrerinnen oder auch das Asylrecht waren einige der gestellten Fragen.Im Rahmen einer Reise ins „politische“ Berlin haben 22 Juma-Teilnehmer aus Baden Württemberg drei Tage in der Hauptstadt verbracht. Die Reise begann am 26.02.2015 in Stuttgart. Mit dem Zug sind die Teilnehmer dann über Nürnberg nach Berlin gefahren. In Berlin angekommen wurden wir sehr herzlich empfangen. Im Hotel erwartete die hungrigen Teilnehmer noch eine kleine Überraschung. In jedem Zimmer warteten leckere Gözleme, Börek, Simit, Humus und andere Pasten auf uns.
Nach dem Freitagsgebet in der Indonesischen Gemeinde stand ein Treffen im Hauptstadbüro der Stuttgarter Nachrichten auf der Tagesordnung. Redakteur Grabitz erzählte von seiner Arbeit und den Kontakten zur Politik in Berlin. Der nächste und wichtigste Termin in Berlin für die Juma-Teilnehmer aus Baden Württemberg fand im Außenministerium bei der Vizesprecherin des Außenministers statt. Sawsan Chebli, Initiatorin des Juma-Projekts, hat Fragen bezüglich ihres Lebens und ihrer Karriere sowie die Idee des Juma-Projektes beantwortet. Sie war sehr erfreut darüber, dass das Projekt in Baden Württemberg gestartet ist und hegt die Hoffnung, dass sich das Projekt auch in anderen Teilen Deutschlands ausweitet.
Am Samstag hat der Tag nach dem Frühstück im Bundestag begonnen. Es fand ein sehr kompetenter Vortrag auf der Besuchertribüne des Bundestages statt. Der Mitarbeiter war nicht nur sehr gut informiert über die Sitzpläne neben den Bundestagspräsidenten sowie den Plätzen links und rechts vom ihm, sondern kannten auch die Einzelheiten der Stenografenarbeit. Sie schreiben nicht nur die Rede mit. Nein, sie dokumentieren auch die Stimmung im Saal oder auch die Zwischenrufe während der Rede. Dies erfordert, dass sie in einer Minute erstaunliche 400 Silben schreiben können. Weiterhin war es für einen der Mitreisenden sehr wichtig zu erfahren, warum der Fahnenmast an dem die Deutschlandfahne hängt aus Holz und warum der Mast an dem die Fahne der Europäischen Union aus Metall ist. Ein weiteres Detail, welches die Teilnehmer fasziniert hat, war die Umfunktionierung des Reichstags zu einer Geburtsabteilung der Berliner Charite während der Bombardierung im 2. Weltkrieg. Es müsste rund 100 Bürger geben, bei denen als Geburtsort „Reichstag“ stehen müsste. Im Anschluss an den Vortrag bekamen die Teilnehmer die Möglichkeit, von der Glaskuppel aus einen einzigartigen Blick auf Berlin zu haben.
Nach dem Besuch des Bundestags begann der Fußmarsch vom Bundestag über das Brandenburger Tor, der Gedenkstätte für ermordete Juden im Zweiten Weltkrieg zum Potsdamer Platz. Nach dem Mittagsessen hatten die Teilnehmer rund eine Stunde Zeit, am Potsdamer Platz in Cafés sich zu stärken. Im Anschluss an die Pause ging es weiter zur Berliner Mauer und dem Checkpoint Charlie, dann zur Bosnischen Moschee, wo der wichtigste Programmpunkt der Berlinreise stattgefunden hat.
Unter der Leitung der Berliner JUMA-Initiatoren haben die Teilnehmer aus Baden-Württemberg die Berliner Teilnehmer kennengelernt. Während der Diskussion wurden Möglichkeiten und Aufgaben des Projekts in Baden-Württemberg erläutert. Die Teilnehmer diskutieren über Themen, die speziell junge Muslime in Baden-Württemberg betreffen. Der Abend wurde mit dem Abendessen besiegelt. Am letzten Tag der Berlinreise stand der Besuch der Sehitlik-Moschee auf dem Plan.