Schon das erste Treffen der Neuen Deutschen Organisationen im Februar 2015 war ein voller Erfolg. Zu dem Bundeskongress kamen damals über 80 Vertreterinnen und Vertreter von unterschiedlichsten Initiativen – darunter natürlich auch Juma. Ihnen gemeinsam ist der Anspruch, das „Deutschsein“ neu zu denken. Ihre Botschaft: Wir gehören dazu und wollen mitreden. Als erstes Bundesland griff nun NRW den Faden wieder auf und

lud die Neuen Deutschen Organisationen zum Gespräch. Gerhard Sauer, stellvertretender Leiter der Landesvertretung NRW, Winfried Kneip, Geschäftsführer der Stiftung Mercator und Leila Younes El-Amaire, Mitglied der Steuerungsgruppe der NDO und Jumanerin der ersten Stunde, eröffneten den Abend. Auch NRW-Schulministerin Sylvia Löhrmann suchte das Gespräch mit den NDO in der Ergebnisrunde. Doch zuerst debattierten die geladenen Gäste in drei Foren über „Neue deutsche Identitäten“, „Neue deutsche Positionen“ und über „Neue deutsche Bildungspolitik“.

Younes El-Amaire moderierte das Forum zur Bildungspolitik, bei dem sich rund 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus NRW und Berlin über bildungspolitische Defizite austauschten. Sie meldeten sich mit unterschiedlichen Ansätzen zu Wort und lieferten Vorschläge, wie sich die Ist-Situation an den Schulen der Lebensrealität einer vielfältigen Gesellschaft anpassen lässt. Es sei wichtig, neue Narrative zu schaffen. Menschen mit Migrationsbiografie dürften in Schulbüchern nicht immer nur als problembehaftet dargestellt werden, sagte einer der Teilnehmenden. Außerdem müsse die Geschichte der „Gastarbeiter“ und die des Kolonialismus im Geschichtsunterricht stärker zum Thema gemacht werden.

„Für mich liegt der Schwerpunkt auf dem Rassismus im Bildungswesen. Dabei geht es nicht nur um Lehrkräfte, sondern auch um den strukturellen Rassismus, der eine gerechte Verteilung von Chancen verhindert“, so Leila Younes El-Amaire. Ein Anfang auf dem Weg zu einer diskriminierungsfreien Schule könne die Einrichtung von unabhängigen Beschwerdestellen für Schüler sein. „Es ist wichtig, dass die Schüler erleben, dass ihre Diskriminierungserfahrungen ernst genommen werden. Dafür müssen wir uns stark machen“, sagte die angehende Juristin.

Mehr über die Neuen Deutschen Organisationen erfahren Sie hier