
So sehen Sieger aus… Jeder kennt diese Sporthymne. Aber wie sehen Menschen aus, die zum ersten Mal eine neue Sportart ausprobieren dürfen und dabei sofort einen Riesenspaß haben? Das konnten die Besucher des zweiten Tags der Sportgesundheitskampagne JUMANASTICS erleben, als mehr als 30 Flüchtlinge erstmalig eine Bowling-Kugel in der Hand hielten und sich irgendwie alle als glückliche Sieger fühlten. Sie jubelten sich gegenseitig zu, klatschten sich ab, hielten die Erlebnisse in Selfies fest und strahlten über das ganze Gesicht. „Ich habe vorher noch nie Bowling gespielt. Es ist toll“, so der junge Mohammed. Auch Pia vom Freundeskreis, Trägerverein einer Flüchtlingsunterkunft, war glücklich:
„Solche Angebote haben die Flüchtlinge bei uns viel zu selten. Die Flüchtlinge können auch kaum so etwas unternehmen, weil ihnen einfach das Geld fehlt.”

Mohammed ist vor 15 Monaten mit seinem Vater aus Syrien geflüchtet. Ein Jahr später schafften sie es, die Mutter und Schwester nachzuholen. Eine Nachbarin brachte die Vier mit zum Bowlen. Und genau das war nach dem Spaß, den die Flüchtlinge erleben sollten, das zweite wichtige Ziel der Aktion: Begegnungen zwischen Flüchtlingen und anderen Mitbürgern zu schaffen.Neben den 15 jungen JUMANASTICS-Organisatoren nahmen wie Mohammeds Nachbarin auch andere Gäste an der Aktion teil. So trafen sich in den gemischten Teams junge Menschen aus Syrien, Mazedonien, Deutschland, Türkei und Bosnien. Es spielte keine Rolle, wer Flüchtling und wer Einheimischer war, denn am Ende fieberten alle gemeinsam mit, ob die Kugeln erfolgreich ihr Ziel erreichen würden. „Wir haben bewusst Bowling als Sportart gewählt, weil wir auf diese Weise gut mit den Flüchtlingen ins Gespräch kommen und uns kennenlernen können“, meinte die Abiturientin und Organisatorin Saliha. Ihre Mitstreiterin Nesli gibt ihr Recht:
„Das Bowling ist ein schöner Start. Wer weiß, vielleicht entwickeln sich ja hieraus auch echte Freundschaften.“
Saliha, Nesli und all die anderen jungen Muslime der JUMANASTICS-Kampagne haben am heutigen Tag auf beeindruckende Art gezeigt, wie sehr sie Verantwortung für die gesamte Gesellschaft übernehmen wollen. Heute begleiteten sie Flüchtlinge bei einem kleinen Schritt in die hiesige Freizeitkultur. Nachmachen ist absolut erwünscht
Wir danken der Stadt Stuttgart und der Bowlingarena für die tolle Zusammenarbeit.