Jumanerinnen Lari und Leila machen sich als Interreligious-Peers für den interreligiösen Dialog und weltanschauliche Vielfalt stark. Klischees, Vorurteilen und Nicht-Wissen setzen sie die persönliche Begegnung entgegen. In den Treffen hören sie zu und klären auf. Jüngst haben Lari und Leila junge Christen einer Freikirche in der Şehitlik Moschee getroffen. Wie das Treffen war, erzählt Lari im 3-Fragen-Interview.

 Wie ist es zu dem Treffen gekommen?

Wir wurden von einer Gruppe junger Christen angeschrieben. Die meisten der Gruppe sind im freiwilligen Dienst und machen ein Seminar zum Islam. Sie wollten mehr wissen und haben sich an uns gewendet.

Was habt ihr gemacht?

Wir haben zuerst gemeinsam an einer Moscheeführung in der Şehitlik teilgenommen. Dabei haben wir viel über Geschichte, Architektur, Farben und Formen der Moschee erfahren sowie über Islam und die Bedeutung von religiösen Ritualen und Texten.

Danach gab es Zeit für Fragen an uns Peers. Wir haben eine Assoziationsübung gemacht und dafür Bilder ausgeteilt, auf denen zum Beispiel Naturaufnahmen, Buddha oder Betenden zu sehen sind. Jeder durfte sich ein Bild aussuchen und erklären, was für ihn Glaube ist.

Diese Übung mache ich sehr gerne, weil man dabei sieht wie vielfältig Glaube sein kann und gleichzeitig auch merkt wie viele Gemeinsamkeiten man auf der menschlichen Ebene hat. Außerdem ist die Übung gut, um auch mit inspirierenden Menschen, die nicht religiös sind ins Gespräch zu kommen./vc_column]

„Mir ist es wichtig, Religion und Glauben zu thematisieren, gerade weil sie oft aus dem Alltag ausgeklammert werden.“

Was willst du als Interreligious-Peer vermitteln?

Mir ist es wichtig, Religion und Glauben zu thematisieren, gerade weil sie oft aus dem Alltag ausgeklammert werden.

Außerdem finde ich es schön, wenn Menschen etwas über den Islam erfahren wollen. Das ist aber keine Einbahnstraße. Ich lerne dabei auch etwas. Für mich war es diesmal besonders schön, mit Menschen zu sprechen, die oft in der Bibel blättern und sich in ihrem Glauben auskennen.

Und es war schön zu sehen, dass die Teilnehmenden sehr beeindruckt von dem vielen Hintergrundwissen waren, dass wir ihnen mitgeben konnten. Viele wissen ja, dass Muslime fünf Mal am Tag beten aber kaum einer hat eine Ahnung warum. Ich denke das hat sich nun bei den Teilnehmern geändert.

Hintergrundinformationen zu den Interreligious-Peers