
Donald Trump’s Vorgehen hält viele Menschen in Atem – auch JUMAner*innen. Hier einige Stimmen von JUMAnern zum sogenanntem #Muslim Ban. (Die Texte sind vom Dienstag, 31.1.2017 und berücksichtigen die bis dahin aktuellen Lage.)
Von Dennis
Geboren als Wendekind machen mir die aktuellen Entwicklungen in den USA große Sorgen. Man könnte meinen die Menschheit hätte damals, mit dem Fall der Berliner Mauer gelernt, nie wieder Familien zu trennen, nur weil Sie den falschen Pass haben, ein Umstand in den man in der Regel hineingehören wird. Ich persönlich kenne nicht wenige in meinem Umfeld, die selbst Verwandte oder Angehörige in den USA haben und zudem nun von dem Einreiseverbot betroffen sind, da das Regime in Iran und in Syrien es Menschen verbietet den Pass abzulegen. In den vergangen Tagen waren die Social Media Kanäle voll mit Videos von betroffenen die deutlich machen wie absurd das ganze Verfahren ist.
Es ist absurd, dass Omid Nouripour, Grünenpolitiker und MdB, oder Navid Kermani, Literat und vlt so Gott will ein zukünftiger Kandidat für den Posten des Staatsoberhauptes der BRD, vorerst nicht mehr in die USA einreisen dürfen.
Es ist absurd dass Aiman Mazyek, Vorsitzender des ZMD’s die nächste Einladung des Amerikanischen Außenministers, falls denn überhaupt noch eine zu erwarten ist, ablehnen muss.
Es ist absurd, dass die Comedian Enissa Amani Ihre für Mai geplante US Tour absagen muss, weil Sie den falschen Pass hat.
Es ist absurd, dass Leila el Amaire & Youssef Adlah, JumanerInnen und IdeengeberInnen von i,Slam, nun auf die Teilnahme an einem Projekt mit dem US State Department verzichten müssen. Es ist absurd… und es trieft nur so vor antimuslimischen Rassismus.
Dass Islamfeindlichkeit in diesen Tagen einer der größten Herausforderungen weltweit ist, zeigt der feige Anschlag in Kanada bei dem sechs unschuldige Zivilisten ihr Leben verloren. Hassverbrechen gegen Muslime nehmen zu, auch in unsere Gesellschaft: das stimmt. Was aber auch stimmt ist, dass islamistische Strömungen in Deutschland diese Taten für ihre Propaganda missbrauchen. In Zeiten der Segregation von Muslimen ist es um so wichtiger, dass Muslime sich nicht selbst segregieren und den Hardlinern auf beiden Selten in die Hände spielen.
Verbündete gegen antimuslimischen Rassismus finden wir sicherlich nicht nur in unseren Reihen. Überwiegend nicht muslimische Frauen demonstrierten gegen den sexistischen und islamfeindlichen Präsidenten Trump beim „Women’s March“, auch durch unsere schöne Hauptstadt. Ebenso gibt es diesen Donnerstag in Berlin-Mitte eine Kundgebung der jüdisch/islamischen Salaam-Shalom Initiative gegen Trump. Diese und weitere Initiativen geben mir Hoffnung, dass wir einen breite Widerstandsbewegung aus der Mitte unserer Gesellschaft heraus, gegen jede Form von Diskriminierung und Unterdrückung aufbauen.
