Ende November lud die RAA Berlin Jugendvertreter*innen der muslimischen Jugendarbeit aus ganz Deutschland zum bundesweiten Fachforum „Herausforderungen und Perspektiven muslimischer Jugendarbeit“ nach Berlin ein. Zwei Tage lang diskutierten junge Aktive und Fachleute über die besonderen Bedürfnisse und Herausforderungen zur Weiterentwicklung der muslimischen Jugendarbeit. Der Erfahrungsaustausch zeigte, dass es bereits Fortschritte auf kommunaler und Bundesebene bzgl. des Hineinwachsens der muslimischen Jugendarbeit in die deutsche Jugendverbandslandschaft gibt, dass die jungen Aktiven aber auch ähnliche Schwierigkeiten meistern müssen [1]. Eine Herausforderung sehen sie in der gesellschaftlichen Debatte rund um „den“ Islam und „die“ Muslime, der von einem starken Misstrauen geprägt wird und sich viel zu oft um negativ konnotierte Themen dreht. Zusätzlich nehmen die Jugendlichen wahr, dass ihre Arbeit, ihre möglichen Bedarfe und spezifischen Besonderheiten kaum in der Fachöffentlichkeit wahrgenommen werden [3]. Trotzdem versucht die muslimische Jugendarbeit sich in diesem Spannungsfeld aus externen Befürchtungen, wenigen Ressourcen und dem eigenen Anspruch, einen guten Beitrag für die Jugendlichen und das gemeinschaftliche Zusammenleben in Deutschland zu leisten, ihren Platz in der jugendarbeiterischen Landschaft Deutschlands zu finden. Dieses Wollen geht sowohl von der Verbandsjugendarbeit als auch von zahlreichen Initiativen aus, in denen sich Jugendliche in Form der Selbstermächtigung zusammen gefunden und eigene Bedarfe formuliert haben. „Good-Practice-Beispiele zeigen, dass eine gute, nachhaltige und vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen den unterschiedlichen am Projekt beteiligten Stakeholdern möglich ist“.

Das bundesweite Fachforum, das im Rahmen des Projekts „Extrem Demokratisch – Muslimische Jugenarbeit stärken“ angeboten wurde, widmete sich in Arbeitsgruppen diesen verschiedenen Aspekten des Öffnungsprozesses und der Bewältigung der externen und internen Herausforderungen. JUMA Berlin und Baden-Württemberg waren mit Vertreter*innen angereist, um ihre jeweiligen Erfahrungen und ihre Expertise einzubringen und neue Impulse für ihre Jugendarbeit mit zu nehmen. Wir danken der RAA Berlin für diesen Austausch und für die Initiative, sich dieses Themas anzunehmen.

[1] vgl. Drücker A., (2018) Öffnung bestehender Strukturen der Jugendarbeit, Dokumentation des Fachforums der RAA Berlin
[3] vgl. Karahan E., (2018) Interne Herausforderungen und Entwicklungspotentiale Muslimischer Jugendarbeit, Dokumentation des Fachforums der RAA Berlin