
Unter „Gewaltfreien Kommunkation“ stellten sich die meisten das richtige Ausüben von Kritik oder die passende Wortwahl bei einer Auseinandersetzung vor. Der Einführungsworkshop behandelte jedoch ein viel breiteres Spektrum, wie einige Jumaner*innen beim Workshop des Stadtjugendrings Stuttgart erfahren konnten. Gewaltvolle Kommunikation beinhaltet sowohl positive als auch negative Bemerkungen. Die eigene Ansicht der Dinge wird darin so ausdrückt, als seien sie Fakt. Man stellt sich damit über andere und beurteilt sie, wie z.B. „Dein Hemd ist schön!“ Gewaltfrei ist stattdessen: „Ich mag Dein Hemd!“. Jetzt äußert man eine persönliche Meinung anstatt einer Bewertung.
Gefühle in der Kommunikation
Sobald es um Kommunikation geht, gibt es Einiges zu beachten. Das Benehmen von anderen ist einfacher zu erklären, wenn man sich bewusst ist, dass jede Art von Reaktion auf angenehmen oder unangenehmen Gefühlen basiert. Diese entstehen wiederum aufgrund einer Reihe von Bedürfnissen, die in dem Moment erfüllt oder nicht erfüllt worden sind. Dabei gibt es kein Richtig und kein Falsch, sondern nur ungesättigte Bedürfnisse, die auf Werten basieren. Deshalb sei es wichtig, bei der Wahrnehmung von anderen auf automatische Interpretationen zu verzichten oder sich zumindest bewusst zu sein, dass diese nicht der Realität entsprechen, sondern nur ein Resultat der eignen, subjektiven, wahrgenommenen Version der Realität sind.
Deshalb sollte man bei Auseinandersetzung eher seine Gefühle und Bedürfnisse zum Ausdruck bringen, anstatt den anderen verbal zu beschuldigen.
Dadurch fühlt sich die andere Partei nicht mehr persönlich angegriffen und bemerkt, dass sie die Wahl zu einer anderen Verhaltensweise behält, ohne dazu gezwungen zu werden. Allein dadurch ist man viel offener, das eigene Verhalten zu ändern.
Resumée
Zusammengefasst soll man in Situationen mit seinen Mitmenschen immer davon ausgehen, dass jede*r ein anderes Kopfkino und unterschiedliche Bedürfnisse hat, deren Sättigungsgrad zu Gefühlen führt, die dann verschiedene Reaktionen hervorrufen. Aus dem Grund ist es wichtig, andere nur „wahrzunehmen“ und bei Auseinandersetzungen die Perspektive des anderen zu verstehen – und immer klar seine eigenen Gefühle zu artikulieren.
Ein herzliches Dank an den Stadtjugendring, der diesen Workshop ermöglicht hat.