
Dieses Jahr fand der Deutsche StiftungsTag 2019 unter dem Motto „Unsere Demokratie“ in Mannheim statt. Mit über 100 Veranstaltungen fand man alles von Stiftungsständen, Vorträgen, Podiumsdiskussionen, Fishbowls sowie Get-togethers, wo man sich über die aktuellen Entwicklungen der Stiftungsszene in Deutschland austauschen konnte. Bemerkungen wie, dass „Stiftungen mehr zuhören müssen“ und im Vorstand mehr als nur „alte, weiße Männer“ sitzen sollten, damit es zur produktiveren Ergebnissen und Diskussionen auf Augenhöhe kommen kann, wurden in mehreren Podiumsrunden ausführlich ausdiskutiert.
Der Ministerpräsident von Baden-Württemberg, Winfried Kretschmann, hielt am Abend der Festveranstaltung eine Rede, in der er noch mal betonte, dass es Zeit sei, die Frage „Woher kommst Du?“ zu „Wohin willst Du hin?“ umzuformulieren und Stiftungen aus dem Grund einen sehr wichtigen Teil in unserer Demokratie formen, da sie Menschen genau zu der Umsetzung dieser Ziele verhelfen. Danach hielt Stifter und bekannter Buchautor Eckart von Hirschhausen auch eine Rede, wo er zu mehr Engagement für den Klimaschutz aufforderte.
Im Namen von JUMA nahmen wir an der Fishbowl Podiumsdiskussion „Funding at the Edge of Risk“ unter der Förderung der Open Society Foundation teil, bei der die verschiedenen Probleme der Beantragung von Fördergeldern im Mittelpunkt standen. Während die einen das Problem haben, in keine klare Kategorie zu passen, um sich an die zuständigen Stiftungen zu wenden, haben andere die Problematik, dass Initiativen, die sich der reinen Demokratieförderung widmen, auch als zu „generell und abstrakt“ betrachtet werden. Von unserer Seite aus, wurden die Hürden der Jugendlichen bei der Geldbeantragung angesprochen. Zum einen haben sich diese mittlerweile in eine reine Wissenschaft entwickelt, die auf die Erfahrung und Expertise von Erwachsenen angewiesen ist, und dennoch wird weiterhin erwartet, dass es als Jugendarbeit von Jugendlichen umgesetzt wird. Zum anderen sind die Antragsfristen extrem unflexibel für Jugendliche, die unter der Woche entweder in der Schule, auf der Uni oder auf der Arbeit sind und normalerweise eher während den Sommerferien dann kurzfristig ihre Ideen umsetzen wollen. Aus diesen Gründen, sei es wichtig für Stiftungen, die gerade die Jugendarbeit weiterfördern wollen, sich Alternativarbeitszeiten und -fristen auszudenken, damit es Jugendliche auch wirklich selber machen können. Außerdem wird es mit den islamfeindlichen Strömungen immer schwieriger für muslimische Vereine finanzielle Unterstützung zu finden, da man sich im Vergleich zu anderen Vereinen, immer erst unter Beweis stellen muss, bevor sie das Vertrauen und die Anerkennung anderer gewinnen können. Nur wie soll das funktionieren, wenn man für die erfolgreiche Umsetzung Geld braucht, das man nicht bekommt? Um diesen Teufelskreis zu entgehen, müsste man also von beiden Seiten mehr entgegenkommen.
Am Abend des zweiten Tages fand dann ein abschließendes Büffet statt, bei dem die Gäste weiter ins Gespräch kommen und somit den Deutschen StiftungsTag mit leckerem Essen, guter Musik und netter Gesellschaft ausklingen lassen konnten.