
Demokratie ist nicht selbstverständlich – daran erinnert die Büste von Eugen Bolz im Eingangsbereich des Landtags Baden-Württemberg. Er wurde wegen einem Attentatsversuch auf Hitler am 23. Januar 1945 hingerichtet. Während der Führung erhielten die Jumaner*innen diese und weitere Informationen über die Geschichte der Demokratie in Baden-Württemberg und die Abläufe im Landtag. Interessant war auch die Information über den „Raum der Stille“ im Untergeschoss des Landtags, der allen Religionangehörigen als Gebetsraum zur Verfügung steht.
Doch das Ziel dieses Besuchs war nicht alleine der Besuch des Regierungszentrums, sondern vor allem das Gespräch mit der Landtagspräsidentin, Muhterem Aras. Sie stammt selbst aus einer kurdisch-alevitischen Einwandererfamilie ab und hat es in eines der wichtigsten politischen Ämter des Landes geschafft – als erste Frau und als erste Gründe. Viele Gründe also für JUMA mit ihr ins Gespräch zu kommen. Während einer wichtigen Sitzung nahm sie sich bereitwillig Zeit für die Jumaner*innen, um ihre Fragen zu beantworten. Besonders zum Thema Diskriminierung gab es einige interessante Informationen, denn auch eine Landtagspräsidentin ist nicht gefeit vor dummen Bemerkungen ihrer Politiker-Kolleg*innen. Bei der Frage zum Kopftuch vertrat sie klar die Position, dass sie es z.B. als Richterin aufgrund der fehlenden Neutralität nicht befürwortet. Ansonsten hat sie nichts dagegen. Leider war das Gespräch nicht so lang und nicht so ergebnisreich, wie es sich die Jumaner*innen gewünscht hatten, aber am Ende gab es noch ein gemeinsames Foto für diejenigen, die dies wollten, im Plenarsaal des Landtags. Das war nochmal ein besonderes Highlight.