
JUMA ist ein gern gesehener Kooperationspartner. Am 5. Dezember lud das Fachtagsteam der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg, der LAG Mädchenpolitik, des Demokratiezentrums Baden-Württemberg und der RAA Berlin mit JUMA zum Fachtag „Mädchen.Muslimisch.Mehr“ in die Räume der lpb ein. Der Fachtag richtete sich an Mitarbeiter*innen aus Einrichtungen der Jugendhilfe, der außerschulischen Bildung und von Schulen. Ziel war es Einblicke in die Welt der muslimischen Mädchen und ihre Lebenswelten zwischen Diskriminierung und Empowerment zu geben. Sie müssen sich sehr unterschiedlichen Herausforderungen stellen, um ihre Chancen im Leben wahrnehmen zu können. Dabei sollte der Fachtag besonders die Einteilung in die Stereotype „muslimische Mädchen“ aufbrechen und das „Mehr“ an Bildern und Wissen zulassen.
Der Input am Vormittag von Dr. Meltem Kulaçatan, Islamische Religions-und Politikwissenschaftlerin, wiss. Mitarbeiterin im Fachbereich Erziehungswissenschaft, Pädagogik der Sekundarstufe mit Schwerpunkt Islam an der Goethe-Universität Frankfurt am Main, startete in dieses Themenfeld mit viel Feingefühl und Differenziertheit. Die Welt der Mädchen aus muslimisch geprägten Millieus wurde von Dr. Kulaçatan in ihrem Facettenreichtum und ihren Herausforderungen auf hohem wissenschaftlichen Niveau dargestellt. Auch aus ihren eigenen Geschichten wurden Herausforderungen zu Bildungschancen greifbar. Besonders beeindruckend waren die vielfältigen Beispiele zur „Last der Repräsentanz“ unter der jungen Mädchen, die sich als Muslime identifizieren.
Nach der Mittagspause konnten die Teilnehmenden die theoretischen Ansätze in Workshops weiter vertiefen. Die Organisator*innen hatten dabei darauf geachtet, auch bei den Workshopleiterinnen darauf zu achten, dass nicht über muslimische Mädchen gesprochen wurde, sondern sie selbst zu Wort kamen. Der fulminante Abschluss war schließlich der Auftritt von zwei Spoken-Word-Artistinnen vom I’slam Lokalkreis Stuttgart, Meryem und Eda, die die Theorie mit ihren einfühlsamen und aufrüttelnden Texten endgültig greifbar und erlebbar machten.